Samstag, 17. Mai 2014

Das Beste kommt zum Schluss...



Das Beste kommt zum Schluss…

… und deshalb kommt der letzte Blogeintrag aus Redding von mir – David. ;)

Vorab: Der BVB wurde im DFB-Pokal Finale um den Sieg betrogen! Es war ein regulärer Treffer von Hummels (Kein Abseits, der Ball war klar hinter der Linie!!!), der die Verlängerung erst gar nicht ermöglicht hätte für unsere Spezis aus dem Süden...

Wie dem auch sei, nachdem ihr sehr viel - eigentlich ausschließlich - von Unhye gelesen habt, möchte ich mit diesem Blogeintrag auch noch mal von mir hören lassen und mit euch einen klitze kleinen Teil meines Erlebnisses teilen.
Kaum zu fassen, dass bereits neun Monate vergangen sind, seit wir uns auf das Abenteuer BSSM und auf die Reise mit Gott eingelassen haben. Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen, dass ich am ersten Tag während der Lobpreiszeit von Emotionen übermannt wurde und ich dachte: “JAAAAAAAA! Das fühlt sich so richtig an! Für die nächsten neun Monate gehöre ich hier her!!!“. 

Es dauerte aber nicht lang und ich war schnell überfordert mit all den Emotionen, Gedanken und Prozessen, die mich überfielen, als gäbe es kein Morgen. Vor allem beschäftigte mich die Identitätsfrage, mit der ich eigentlich mein Leben lang keinerlei Probleme hatte – dachte ich. Ich war stets überzeugt von mir selbst, da ich mich selbst sehr gut kannte und wusste, was ich mir zutrauen kann und was nicht. Die Rechnung ging für mich solange auf, bis ich hier anfing Gott in mein Identitätsbewusstsein zu integrieren. Schnell fing an zu bröckeln, was ich an Selbstbewusstsein und Identität angeeignet hatte und was sich in den letzten Jahren so sicher anfühlte. Gott fing an mich in meiner Komfortzone herauszufordern. Zuerst nur psychisch, dann später auch physisch. Ich merkte ziemlich früh, wie sehr ich aufgrund meiner Erfahrungen in der Vergangenheit Gott nur einen geringen Prozentsatz meines Lebens anvertraute. Durch den Mangel an Vertrauen, war es für Gott nicht möglich mir meine wahre Identität aufzuzeigen, da ich sie für mich nicht beanspruchte. Und das war eigentlich der zentrale Kern meines Prozesses über die letzten neun Monate. Es war eine Reise, die sich öfter mehr wie ein Kampf als Vergnügen anfühlte, in der Gott mir Schritt für Schritt aufzeigte, wer ich eigentlich wirklich bin und wodurch ich mich definieren sollte. Nämlich nicht durch das, worin ich gut bin oder was mich extrem auszeichnet. Sondern was meine Bestimmung war, als Gott mich schuf, denn er schuf mich in totaler Exzellenz mit ihm zu leben und das nicht nur auf Teilzeit. Diese Sichtweise sollte bei mir so ziemlich alles, woran ich geglaubt habe, auf den Kopf stellen.

Das Beste kommt zum Schluss… Ja, die Offenbarung auch. So dauerte es bis zum Missionstrip – vielen, vielen Dank an dieser Stelle an alle Geber, die uns stets so großzügig unterstützt haben!!! – bis ich meinen Durchbruch erlebte. Dabei ging es gar nicht mal so sehr um die vielen Wunder, die wir gesehen und erlebt haben. Sicherlich war das anfangs aufregend, aber zu verstehen, was hinter den Wundern steckt, machte sie so simpel und nachvollziehbar. Unser Einsatzleiter predigte während der zwei Wochen ausschließlich die gute Nachricht, die ich in dieser Form der Freiheit noch nie gehört hatte. Ich sah, wie sehr ich aufgrund meines religiösen Verständnisses Gott in seinem Wesen limitierte. Ich erwartete, dass Gott nach einem bestimmten Muster handelte, was dazu führte, dass ich stets auf der Suche nach einer Formel war. Ich beurteilte Gottes Handeln mit menschlichen Maßstäben und ließ ihn nicht zu größer zu sein, als mein Verstand es zuließ. Die Frage, die sich während dieser zwei Wochen stellte, war: Was, wenn Gott tatsächlich größer ist, als Du es Dir vorstellen kannst? … 

Ich lernte Gott neu kennen. Ich lernte ihn als jemanden kennen, der von Beginn an immer gut sein wollte und es auch war. Und es macht auf einmal alles so viel Sinn. Für mich ist er nun der gut gelaunte Gott, der mich als würdig erachtet sein Erbe zu sein und mir Zugang zu allem verschaffen hat, was ich brauche, um Himmel auf Erden zu leben. Das Beste kommt zum Schluss… In diesem Fall muss ich widersprechen. Warum bis zum Ende warten, wenn das Beste bereits schon da ist? Die Frage ist, ist uns das auch bewusst?

Die letzten Tage haben Unhye und ich uns von unseren Freunden hier verabschiedet. Während die meisten im Sommer für das zweite Jahr nach Redding zurückkehren werden, war für uns eigentlich immer klar, dass wir nach Frankfurt gehören und hatten am Ende auch immer mehr verstärkt das Bedürfnis nach Hause zu wollen. Wir freuen uns sehr auf Frankfurt und auf euch. Wir freuen uns darauf persönlich mit euch zu teilen, was wir hier erlebt haben. Die Blogeinträge waren nur die Spitze des Eisberges. Außerdem sind wir auch sehr gespannt, wie es mit uns weiter geht. Wir haben das Gefühl, dass die neun Monate nur der Anfang einer spannenden Reise war, auf die Gott uns mitnehmen möchte. Wir können uns gar nicht genug bedanken für all Eure Unterstützung, die uns dieses ereignisreiche und prägende Jahr ermöglicht haben. Vielen vielen Dank für euer Vertrauen und eure Gebete, die uns durchgetragen haben. Es war schön zu wissen, dass wir nicht alleine sind, sondern vollste Unterstützung von zu Hause mit im Gepäck hatten.

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei Dir Unhye bedanken. Ohne Dich wäre das alles nicht möglich gewesen. Ich danke Dir, dass wir die Möglichkeit hatten, gemeinsam zu träumen, uns neu gemeinsam auszurichten und uns ein Fundament zu erschaffen, auf dem wir solide wachsen können. Ich danke Dir auch, dass wir in eine gesunde Zukunft, Familie und in viele Generationen nach uns investiert haben. Vielen Dank, dass Du mich liebst und immer zu mir stehst. Vielen Dank, dass wir neun Monate auf engsten Raum und quasi 24 Stunden pro Tag „schadlos“ überstanden haben ;) Um ehrlich zu sein habe ich jede Sekunde davon genossen! Ich liebe Dich! Jeden Tag ein bisschen mehr! Du bist die beste Ehefrau der Welt und das soll die Welt ruhig wissen ;)


In diesem Sinne: Bis sehr bald meine Freunde!

3 Kommentare:

  1. Bäääm....danke David für deine Offenheit!! WIr freuen uns soooooo sehr auf eure Rückkehr...noch ein Tag :-)!!!

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